Ständiges Ziehen und Brennen sowie Schmerzen im Unterleib und ständiger Harndrang? Das klingt sehr nach einer Blasenentzündung. Vor allem Frauen sind häufig betroffen. Lesen Sie hier, was Sie gegen die Beschwerden unternehmen können und wie man sinnvoll vorbeugen kann.
In den meisten Fällen wird eine Blasenentzündung (Zystitis) durch Bakterien vom Typ Escherichia coli, auch E. coli genannt, verursacht. Diese Bakterien kommen normalerweise im Darm vor. Die Harnröhre der Frau ist nur circa 4 Zentimeter lang, daher haben es Bakterien relativ leicht, in die Blase aufzusteigen. Weitere begünstigende Faktoren sind außerdem ein geschwächtes Immunsystem und vaginale Infektionen. Auch Störungen der Vaginalflora (z.B. durch chemische Verhütungsmittel oder synthetische Hormone) sowie hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren können eine Zystitis auslösen. Häufiger Geschlechtsverkehr und die Verhütung mit einem Diaphragma können ein Aufsteigen der Keime zudem begünstigen.
Symptome einer Blasenentzündung
Schon beim ersten Anzeichen einer Blasenentzündung sollte man Gegenmaßnahmen ergreifen, denn die Entzündung kann auch auf die Niere übergreifen. Wichtig ist es in erster Linie, viel zu trinken (bis zu 3 Liter täglich). Sie können Wasser trinken oder den Harnfluss mit speziellen Tees aus der Apotheke ankurbeln. Folgende Tees haben sich bewährt:
Bärentraube
desinfizierende, bakterizide Wirkung durch Hydrochinon
Birke, Wacholder, Schachtelhalm, Brennessel
Anregung der Harnproduktion durch Pflanzenextrakte
Wer diese Tees nicht mag, kann die pflanzlichen Inhaltsstoffe auch in Form von Tabletten oder Tropfen einnehmen. Auch krampflösende Schmerztabletten oder Zäpfchen sind hilfreich.
Als weitere Alternative zu den Tees können Sie auch auf den Saft von Cranberrys, eine nordamerikanische Verwandte unserer heimischen Preiselbeere, zurückgreifen. Die Frucht enthält neben vielen Vitaminen auch Stoffe, die das Anhaften der Bakterien an der Blasenschleimhaut verhindert. Der Saft kann auch zur Vorbeugung bei Neigung zur Blasenentzündung eingenommen werden.
Auch Wärme ist ein wichtiger Helfer bei einer Blasenentzündung. Daher kann es hilfreich sein, sich warm anzuziehen und Wärmeflaschen oder wärmende Kompressen in der Nierengegend aufzulegen.
Neben den oben erwähnten pflanzlichen Arzneien haben sich auch homöopathische Mittel bewährt. Die kleinen Kügelchen, auch Globuli genannt, müssen nach einem speziellen Dosierungsschema eingenommen werden.
Am ersten Tag sollten jede Stunde 5 Globuli, am zweiten Tag alle 2 Stunden 5 Globuli und ab dem dritten Tag 3 Mal täglich 5 Globuli eingenommen werden. Folgende zwei homöopathische Arzneimittel können Ihnen helfen:
Lytta vesicatoria
Leitsymptome sind Brennen beim Wasserlassen sowie häufiger Harndrang.
Solanum dulcamara
Leitsymptome sind Brennen beim Wasserlassen und starker Brennschmerz. Die Ursache der Erkrankung stellt eine Unterkühlung dar - zum Beispiel durch Nabelschau bei nasser, kalter Witterung oder länger getragene nasse Bademode.
Wenn sich die Symptome trotz Selbstbehandlung nicht innerhalb von drei bis fünf Tagen deutlich bessern oder wenn Fieber, Schüttelfrost, Blut im Harn oder stechende Schmerzen in der Nierengegend auftreten, ist ein Besuch beim Arzt ist erforderlich. Meist werden dann Antibiotika verschrieben.
Zu beachten ist, dass es nach einer Behandlung mit Antibiotika bei vielen Frauen zu einer Pilzinfektion der Vagina (Vaginalcandidose) kommt. Hier kann die Einnahme von Probiotika hilfreich sein.
Wie immer beraten wir Sie auch zu diesem Thema gerne in unserer Apotheke "Zum Tiroler Adler".