Darmkrebs gehört zu den wenigen Krebserkrankungen, deren Entstehung man vermeiden kann. Bei einer rechtzeitig durchgeführten Darmspiegelung können sogenannte Polypen erkannt und entfernt werden bevor sie bösartig werden.
In den Industrieländern hat die Anzahl Darmkrebsneuerkrankungen in den letzten 30 Jahren deutlich zugenommen. Darmkrebs stellt eine der häufigsten bösartigen Erkrankungen in Mitteleuropa dar.
Doch er unterscheidet sich von anderen Krebserkrankungen in einem ganz wesentlichen Punkt: in mehr als 90 % aller Fälle sind vor der Entstehung des Karzinoms viele Jahre hindurch Vorstufen der Erkrankung in Form von zunächst gutartigen Darmpolypen nachweisbar. Die wirksamste Vermeidung von Darmkrebs ist daher die Entfernung von Darmpolypen.
Die Vorstufe von Darmkrebs ist bei den meisten Menschen ein Darmpolyp, das sogenannte Adenom. Diese entstehen durch überschießende Zellteilung in der Darmschleimhaut. Ihre Entstehung wird einerseits durch eine familiäre Veranlagung begünstigt, andererseits kann durch Giftstoffe in der Nahrung die genetische Zellinformation verwirrt und gestört werden, wodurch eine krankhafte Zellvermehrung - der (gutartige) Polyp, entsteht.
Einer der wichtigsten Risikofaktoren ist neben der genetischen Komponente eine Fehlernährung mit übermäßiger Kalorienzufuhr sowie eine fett- und fleischreiche Kost mit niedrigem Anteil an Ballaststoffen. Insbesondere der tägliche Genuss von rotem Fleisch (Schweine- und Rindfleisch) oder Fleischprodukten erhöht das Darmkrebsrisiko um mindestens 50 %, täglicher Fischgenuss hingegen senkt es auf etwa die Hälfte.
Eine hohe Ballaststoffaufnahme ist mit einem verminderten Darmkrebsrisiko verbunden. Wer seinen täglichen Konsum von 15 auf 35 g steigert, kann sein Risiko um 40 % senken.
Ab 50 sollte jeder Mensch alle 7 bis 10 Jahre eine Darmspiegelung (Koloskopie) absolvieren. Wird ein Darmpolyp im Rahmen einer Koloskopie entdeckt, kann er in den meisten Fällen sofort mittels einer Schlinge und Strom abgetragen werden, bevor eine bösartige Form entsteht.
Es gibt wenige Untersuchungen, die in der Bevölkerung einen so schlechten Ruf haben wie die Koloskopie. Die zu Recht beklagten negativen Erfahrungen wurden allerdings meist vor mehr als zehn Jahren gemacht. Fehlende Möglichkeiten für eine effiziente und patientenschonende Medikation, steife und unflexible Geräte sowie zum Teil fehlende Übung der Ärzte sind die Ursache für diesen schlechten Ruf.
Doch in diesem Bereich hat sich in den letzten Jahren sehr viel verändert. Heute kann man die Koloskopie für den Patienten schmerzfrei (sanfte Koloskopie) gestalten. Durch die Verabreichung einer Prämedikation (Kurzanästhesie) spürt der Patient die Koloskopie heute nicht mehr. Die unabdingbare Darmreinigung vor der Untersuchung ist allerdings auch bei der sanften Koloskopie notwendig. Dabei müssen an zwei aufeinander folgenden Tagen vor der Untersuchung 3 Liter einer speziell zusammengesetzten Spüllösung getrunken werden.
Wie immer beraten wir Sie auch zu diesem Thema gerne in unserer Apotheke "Zum Tiroler Adler".