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Schuppen - wenn es von der Kopfhaut rieselt

Viele Menschen leiden unter Schuppenbildung. Doch wodurch entstehen sie, wie können sie behandelt werden und wie kann man ihnen vorbeugen?

Was genau sind Schuppen?

Die gesamte Hautfläche des Menschen ist einem regelmäßigen Erneuerungsprozess unterworfen. Hornzellen wandern an die Oberfläche, sterben dort nach einiger Zeit ab und werden von den von unten nachrückenden Zellen verdrängt und abgestoßen. Dieser Vorgang wiederholt sich ca. alle 28 Tage.

Normalerweise sind die toten Zellen so klein, dass man sie nicht sehen kann. Erst wenn sich die Hornhautzellen zu schnell entwickeln, kann die Kittsubstanz dazwischen nicht rasch genug abgebaut werden. Die toten Zellen hängen weiter zusammen und lösen sich in größeren Zellverbänden gemeinsam von der Haut ab. Nur die zusammenhängenden Zellen sind als Schuppen sichtbar. Männer haben häufiger mit übermäßiger Schuppenbildung zu kämpfen als Frauen. Meist sind die Schuppen völlig harmlos und nur ein kosmetisches Problem.

Allerdings können Schuppen auch ein Symptom von Erkrankungen wie Kontaktallergien, Neurodermitis oder Schuppenflechte sein.

Wodurch entstehen Schuppen?

Die häufigste Ursache für Kopfschuppen ist der Hefepilz Pityrosporum ovale. Der Hefepilz lebt auf der gesunden Kopfhaut, ohne dort Beschwerden zu verursachen. Erst bei erhöhter Talgproduktion schnellt die Wachstumskurve dieses Hautpilzes in die Höhe, denn er ernährt sich von den Fetten im Talg. Bei der Verdauung dieser Fette setzen die Pilze Substanzen als Abfallprodukte frei, welche die Kopfhaut reizen und zu Juckreiz führen.

Kratzt man sich anschließend, wird die Haut empfindlich für Entzündungen und Infektionen mit anderen Hefepilzen oder Bakterien. Oft ist die Ursache auch ein seborrhoisches Ekzem, bei dem die erhöhte Talgproduktion auch ohne Erreger zu einer fettigen Schuppung mit Rötungen mit Juckreiz führt.

In sehr viel selteneren Fällen weisen die Schuppen auf eine Grunderkrankung der Haut oder Allergien hin. Auch Hormonschwankungen, Klima oder Stress spielen bei der verstärkten Talgproduktion eine Rolle.

Trockene und fettige Schuppen

Auch wenn verschiedene Ursachen zu einer sichtbaren Schuppenbildung führen, gibt es grundsätzlich nur zwei Arten von Schuppen:

  • Trockene Schuppen
  • Fettige Schuppen

Trockene Schuppen sind eher klein und auf dem behaarten Kopf gleichmäßig verteilt. Sie rieseln leicht vom Kopf auf Kleidung und Kissen. Bei Bedingungen, welche die Kopfhaut zu sehr austrocknen lassen oder strapazieren, nehmen die kleinen Plättchen überhand (große Hitze im Sommer, zu heißes Duschen, zu heißes Föhnen).

Menschen mit einer Veranlagung zu allergischen Erkrankungen (atopische Veranlagung) haben einen beschleunigten Hautstoffwechsel, sie neigen zu Heuschnupfen, Asthma und Neurodermitis. Diese sogenannten Atopiker reagieren auf viele allergische Reize stärker und anhaltender als Menschen ohne diese Anlage.

Fettige Schuppen sind meist eine Folge einer Funktionsstörung der Talgdrüsen. Sie produzieren zu viel Talg, der sich in Form von relativ großen, gelblichen Ablagerungen zwischen den Haaren findet. Wenn man diese Schuppen zwischen den Fingern verreibt, bleibt ein öliger Film zurück. Ist diese Überproduktion mit rötlichen Entzündungsherden verbunden, ist der Grund meist ein seborrhoisches Ekzem - ein bis fünf Prozent der Gesamtbevölkerung leiden darunter.

Zum Teil beginnt es schon im Säuglingsalter; meist sind Männer im Alter ab 15 Jahren betroffen. In feuchtem Klima, besonders in Herbst und Winter, treten die öligen Schuppen besonders gehäuft auf. Zusätzlich verkleben fettige Schuppen leicht und bilden einen idealen Nährboden für Hauterreger wie Pilze oder Bakterien. Zuerst führen diese nur zu Juckreiz, durch Kratzen graben sich die Erreger aber tiefer in die Kopfhaut und es kommt zu Infektionen. Die Entzündung lässt die Kopfhaut anschwellen und behindert die Durchblutung. Noch mehr Schuppen entstehen und die Haarwurzeln erhalten zu wenig Nährstoffe - im Extremfall fallen die Haare aus.

Was kann ich gegen Schuppen tun?

Kopfschuppen lassen sich gut selbst therapieren. Wenn die Kopfhaut allerdings entzündet ist, also gerötet aussieht, nässt, von Krusten bedeckt wird oder sogar Haare ausfallen, sollte man den Hautarzt aufsuchen.

Achten Sie bei trockenen Schuppen auf milde, pflegende Inhaltsstoffe wie Harnstoff, rückfettende Lipide, alkaliseifenfreie Waschsubstanzen und juckreizstillende Zusätze wie Polidocanol. Bei fettiger Kopfhaut führt häufig ein übermäßiges Wachstum des Hautpilzes Pityrosporum ovale zu gelblichen, großen Schuppen. Entfettende Shampoos befreien die Kopfhaut von überschüssigem Talg und entziehen dem Pilz seine Nahrungsquelle. Antipilzwirkstoffe in Shampoos wirken gezielt auf den lästigen Urheber.

Gut wirksam zur Selbstbehandlung sind Anti-Schuppenshampoos aus der Apotheke. Sie wirken antimykotisch (gegen den Pilz) und entzündungshemmend. Zum einen verringern sie dadurch die Anzahl der Pilze auf der Kopfhaut und wirken gegen den oftmals begleitenden Juckreiz. Das Shampoo sollte längere Zeit, ca. 3-5 Minuten auf der Kopfhaut einwirken, da der Pilz sehr hartnäckig ist. Danach wird das Haar ausgespült und wie gewohnt frisiert. Diese Behandlung sollte mindestens über einen Zeitraum von 6 Wochen gehen.

Um Rückfälle zu vermeiden, reicht danach eine Anwendung pro Woche für einen Zeitraum bis zu einem halben Jahr. Zwischendrin wäscht man das Haar mit einem normalen, sehr milden Shampoo. Wenn die Schuppen erneut auftreten, kann man die Kur wiederholen. Bei starker Schuppenbildung besteht die Therapie darin, die auf der Kopfhaut fest haftenden Schuppen mit Salicylsäure haltigen oder anderen hornhautlösenden Wirkstoffen abzulösen und gleichzeitig die Irritationen und den Juckreiz einzudämmen.

Bei starken Entzündungen können kortisonhaltige Haartinkturen sinnvoll sein. Kortison wirkt gut entzündungshemmend und hat kurzzeitig äußerlich aufgetragen kaum Nebenwirkungen.

Zusätzliche Tipps

Idealerweise ein mildes Shampoo für die Kopfwäsche verwenden und stets gut mit klarem Wasser nachspülen. Tägliche Kopfwäsche mit geeigneten Shampoos schadet dem Haar in der Regel nicht.

Nur bei sehr fettigem Haar sollte man weniger häufig waschen, da die Talgdrüsen dadurch zur Produktion von Fett angeregt werden. Das Haar sollte anschließend nicht zu heiß gefönt werden, denn das reizt die Kopfhaut noch mehr. Auch wenn die Kopfhaut juckt, das Kratzen vermeiden.

Es könnte zu kleinen Wunden kommen, die Irritationen und Infektionen der Kopfhaut begünstigen. Sonne hat eine heilsame Wirkung. Im Winter bildet die Kopfhaut der Betroffenen deutlich mehr Kopfschuppen als im Sommer.

Nicht nur gut gegen Schuppen: Geben Sie sich und Ihren Haaren viel Bewegung an der frischen Luft. Sonne hat nicht nur für die Seele eine heilsame Wirkung. Doch auch hier kommt es auf das richtige Maß an. Zu starke Sonnenbestrahlung schadet den Stoffwechselleistungen der Haut.

Eine luftige Kopfbedeckung ist dann genau das Richtige. Enge Mützen und Hüte verschlechtern nicht nur das Mikroklima auf der Kopfhaut, sie behindern auch die Durchblutung in den tieferen Schichten, die Haut und Haarwurzeln mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen.

Mit Vitamin A reicher Kost fördern Sie die Widerstandsfähigkeit von Haut und Haaren. Vitamin A ist reichlich in Möhren, Fenchel, Aprikosen, sowie Schweine- und Hühnerleber zu finden. Auch Biotin fördert den Stoffwechsel von Haut und Haaren.

Mit Haselnüssen, Sonnenblumen- und Weizenkeimöl und Paprika versorgen Sie Ihre Haut reichlich mit Vitamin E. Es hilft bei zu trockener Haut und kann die Widerstandskraft von Haut und Haaren gegen Sonnenstrahlung erhöhen.

Wie immer beraten wir Sie auch zu diesem Thema gerne in unserer Apotheke "Zum Tiroler Adler"

 

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