Magendruck, Völlegefühl nach dem Essen, vorzeitiges Sättigungsgefühl und Sodbrennen sowie bis in den Rücken stechender Schmerz können Symptome für eine Entzündung der Magenschleimhaut sein. Eine sogenannte Gastritis kann unterschiedliche Ursachen haben, welche in jedem Fall abgeklärt werden sollten.
Der vom Magen produzierte Magensaft ist durch den Gehalt an Salzsäure sauer und somit grundsätzlich schädigend für die Schleimhäute des Magens. Um die Magenschleimhaut vor einer Verätzung und einer Selbstverdauung zu bewahren, verfügt der Magen über bestimmte Schutzmechanismen.
Durch unterschiedlichste Faktoren können diese Schutzmechanismen jedoch beeinträchtigt werden und so zu einer Entzündung der Magenschleimhaut führen. Die muskulären Bewegungen des Magens und die Produktion von Substanzen, die für die Verdauung wichtig sind, unterliegen dem vegetativen Nervensystem, sodass auch Stress und seelische Faktoren einen großen Einfluss auf die Entstehung von krankhaften Veränderungen im Magen haben.
Die Australier J. Robin Warren und Barry J. Marshall wiesen 1983 zum ersten Mal auf die Bedeutung von Helicobacter pylori im Zusammenhang mit peptischen Magengeschwüren hin und erhielten 2005 für ihre Entdeckung den Medizin-Nobelpreis.
Eine Klassifikation wurde eingeführt, bei der zischen akuter und chronischer Gastritis, sowie Sonderformen der chronischen Gastritis unterschieden wird.
Akute Gastritis
Häufiger Auslöser einer akuten Entzündung der Magenschleimhaut ist der Konsum von Alkohol, von Arzneimitteln (z.B. Schmerzmittel wie Acetylsalicylsäure oder NSAR), von verdorbenen Nahrungsmittel und von scharfen Gewürze oder schwere Verletzungen oder eine Infektion. Kaffee und Nicotin reizen die Magenschleimhaut zusätzlich. Auch Stress verstärkt die Symptome, kann die Schutzmechanismen des Magens beeinträchtigen und so säurebedingte Magenschmerzen auslösen.
Chronisch Gastritis
Auch die Ursachen einer chronischen Gastritis können sehr vielfältig sein und man unterscheidet drei Hauptformen.
Die Beschwerden einer Gastritis können sehr unterschiedlich sein. Während chronische Formen oft kaum oder keine Beschwerden machen, tritt die akute Gastritis ganz plötzlich auf und kann folgende Beschwerden auslösen:
Bei chronischen und wiederkehrenden Beschwerden wird vom Arzt als eine Magenspiegelung (Gastroskopie) veranlasst. In der Zwischenzeit ist die Helicobacter-pylori-Diagnostik Bestandteil jeder Endoskopie des oberen Gastrointestinaltrakts.
Alles was die Schleimhaut schädigt und reizt - Medikamente wie NSAR-Schmerzmittel, Kaffee, Alkohol, Rauchen, scharfe, fettige und gebratene Speisen, sollten zumindest vorübergehend gemieden werden.
Vor allem bei einer akuten Gastritis reicht es meist, die Auslöser zu meiden und für mehrere Stunden auf eine Nahrungszufuhr zu verzichten. Weil der saure Magensaft eine wesentliche Rolle bei der Entstehung einer akuten Gastritis spielt, werden vor allem Medikamente eingesetzt, die eine Hemmung der Magensäureproduktion bewirken ("Säureblocker").
Am wirksamsten sind die so genannten Protonenpumpenhemmer. Auch H2-Rezeptorenblocker kommen zum Einsatz. Durch die verminderte Magensäureproduktion werden zum einen die Schmerzen gelindert, und zum anderen kann sich die Schleimhaut erholen.
Auch so genannte Antazida, welche bereits abgesonderte Magensäure neutralisieren, können angewendet werden. Bei einer Helicobacter Infektion kommt noch zusätzlich die Therapie mit Antibiotika hinzu.
Wie immer beraten wir Sie auch zu diesem Thema gerne in unserer Apotheke "Zum Tiroler Adler".